LARP – Live Action Role Play – ist ein interaktives Rollenspiel, bei dem Ihr in die Haut eines Charakters schlüpft und gemeinsam mit anderen eine Geschichte erlebt. Improvisation, Schauspiel und kreative Entscheidungen treiben das Spiel voran – ganz so, als wärt Ihr die Hauptfigur in einem Film oder Roman. Ihr gestaltet die Handlung aktiv mit: Mal führt Euch Euer Mut zum Erfolg, mal scheitert Ihr grandios – beides gehört dazu. Der Einstieg ist leicht, der Spaß garantiert!

Wo fange ich an?
LARP zu erleben ist einfacher, als man denkt – alles, was es braucht, ist die Bereitschaft, sich auf das Abenteuer einzulassen. Gerade am Anfang läuft vielleicht nicht alles perfekt oder so, wie man es sich vorgestellt hat – aber das ist völlig normal. Stell dir vor, du setzt dich mit anderen an einen Tisch, um ein Brettspiel zu spielen. Ihr einigt euch darauf, gemeinsam die Regeln der Welt zu akzeptieren und das Spiel ernst zu nehmen – nicht verbissen, sondern mit Freude am Mitmachen. Genau so funktioniert auch LARP. Damit du aber wirklich in die Welt eintauchen kannst, lohnt es sich, Ablenkungen zur Seite zu legen. Das bedeutet: Handy aus, Alltagsstress vergessen, Gespräche über die echte Welt für später aufheben. Nur so lässt du Platz für das volle Erlebnis – und wirst nicht aus der Geschichte gerissen, die ihr gemeinsam erschafft. Und dann?
Dann beginnt das Abenteuer. Fantastisch, unvorhersehbar, lebendig
Charakter
Gewandung
Im LARP übernehmt Ihr nicht nur die Kontrolle über einen Charakter – Ihr werdet selbst zu ihm. Anders als bei Videospielen oder Pen-&-Paper-Runden seid Ihr nicht nur Beobachter*innen oder Erzähler*innen, sondern steht buchstäblich mitten im Geschehen. Wie Schauspieler*innen bringt Ihr Eure Figur zum Leben: Ihr entscheidet, was sie tut, wie sie spricht, reagiert und mit anderen interagiert.
Euren Charakter gestaltet Ihr selbst – mit einer eigenen Geschichte, besonderen Eigenschaften und persönlichen Zielen. Diese prägen, wie Ihr die Welt erlebt und wie Euer Charakter auf andere trifft. Ob wortkarger Einzelgänger, mutige Rebellin oder verschlagener Händler – alles entsteht durch Euer Spiel.
Im LARP trägt jeder Charakter eine Gewandung – also ein passendes Kostüm, das den Hintergrund und die Rolle widerspiegelt. Eine Magierin tritt vielleicht in bestickten Roben auf, Gardisten oder Söldner tragen die klassischen Rüstungen aus den Spielen. Kleidung hilft nicht nur dabei, den Charakter darzustellen, sie erzählt oft schon ganz ohne Worte seine Geschichte.
Wenn Ihr Eure Gewandung plant, denkt daran: Was sagt sie über Euren Charakter aus? Ist er reich oder arm? Neu in der Kolone oder kampferprobt? Ihr könnt entweder zuerst den Charakter entwickeln und dann passende Kleidung finden – oder Euch von einem bestimmten Look inspirieren lassen und daraus die Figur erschaffen.
Eure Gewandung ist das Erste, was andere im Spiel von Euch sehen – sie prägt den ersten Eindruck. Nutzt das bewusst.
Wichtig ist dabei auch, dass moderne oder unpassende Gegenstände möglichst vermieden oder gut kaschiert werden. Ein Plastik-Regenmantel oder neonfarbene Sportschuhe wirken in einem mittelalterlichen Setting wie Fremdkörper. Wenn Ihr wetterfest bleiben wollt, achtet darauf, dass Eure Ausrüstung optisch in die Spielwelt passt
Der Plot
Kämpfe im Larp
Wie jede gute Geschichte hat auch ein LARP eine Handlung – einen Anfang, Konflikte, Wendungen und Entwicklungen.
Zu Beginn gibt es einen Ausgangspunkt, ein Setting, eine Situation – und von dort aus nimmt das Geschehen seinen Lauf.
Was dann passiert, hängt maßgeblich von Euch, den Spieler*innen, ab: Eure Entscheidungen, Euer Handeln und auch das Zusammenspiel mit Nichtspielercharakteren (NSCs) beeinflussen, wie sich die Geschichte entfaltet. Es gibt zwar einen übergeordneten Rahmen – den sogenannten Plot der Veranstaltung – der zentrale Themen, Ereignisse oder Konflikte vorgibt. Aber wie genau sich die Geschichte entwickelt, ist offen und entsteht durch Euer Spiel.
Die NSCs und das Spielleitungsteam setzen Impulse, aber das, was daraus wird, ist das Ergebnis aller Beteiligten. Jeder Beitrag zählt – und kein LARP verläuft je zweimal gleich.
Auf vielen, besonders im Fantasy- oder Mittelalter-Genre angesiedelten LARPs gehört der Kampf zum Spiel
Die Auseinandersetzungen sind inszeniert, aber intensiv: Spieler*innen stellen Schlachten, Duelle oder Überfälle nach und bringen so zusätzliche Spannung und Dynamik ins Spiel.
Die Waffen dafür sind speziell fürs LARP gemacht – weich, gepolstert und sicher in der Anwendung.
Sie bestehen meist aus Schaumstoff mit einem flexiblen Kern, sind mit Latex oder Gummi beschichtet und haben keine scharfen Kanten oder harten Teile. Trotzdem gilt: Auch LARP-Waffen können blaue Flecken hinterlassen oder empfindliche Stellen treffen.
Deshalb ist Rücksicht oberstes Gebot.
Ein fairer Umgang, abgesprochene Regeln und Aufmerksamkeit gegenüber dem Gegenüber sorgen dafür, dass der Kampf ein spannender Teil des Spiels bleibt – ohne echten Schaden.
DAs Ziel im Larp
Beim LARP gibt es kein festes Ziel wie bei einem Brettspiel – und auch keinen eindeutigen Sieg oder Verlust.
Jede*r bringt eigene Ziele mit ins Spiel: Vielleicht willst du ruhmreich in die Schlacht ziehen, dich in die Geheimnisse der Magie einweihen lassen, einem alten Rätsel auf den Grund gehen – oder einfach nur bei einem Krug Met in der Taverne dem Trubel zusehen.
Was alle verbindet, ist der Wunsch nach einem intensiven, gemeinsamen Erlebnis in stimmiger Atmosphäre.
Im Mittelpunkt steht nicht das Gewinnen, sondern das Eintauchen: in die Geschichte, in die Rolle, in die Welt. Ob laut und dramatisch oder leise und nachdenklich – alles hat seinen Platz, solange es zum Miteinander beiträgt.
Das Ziel? Das Spiel selbst.
Und die Reise in eine fantastische Welt, die ihr gemeinsam erschafft.